Motten
Dörrobstmotte (Plodia interpunctella)
Die Flügelspannweite des Falters beträgt 20 mm. Die Vorderflügel an der Basis sind gelbgrau und an der Spitze kupferrot. Das Weibchen legt 200 Eier und die Raupen werden bis zu 16 mm lang. Ihre Farben sind weiß-rosa oder grünlich. Es gibt zwei bis fünf Generationen (temperaturabhängig) pro Jahr. Schaden: Raupen fressen die Keimanlage aus Körnern heraus, Körner werden durch Gespinste mit Kotkrümeln zu Klumpen verbunden, Lochfraß an Dörrobst, Nüssen, Backwaren, gelagerten Drogenpflanzen, Gewürzen u.a.. Starke Gespinstbildung zum Ende der Wachstumsphase der Raupen. Vor Verpuppung beginnt die „Wanderphase“; deshalb findet man die Puppen der Dörrobstmotte oft mehrere Meter entfernt von der eigentlichen Fraß-(Schadens-)stelle in Ritzen und anderen Verstecken.
Kleidermotte ( Tineola biselliella)
Die Kleidermotte ist 4-9 mm lang. Die Vorderflügel sind gelb und glänzend, die Hinterflügel sind heller. Die Spannweite beträgt 14 mm. Das Weibchen legt 100-200 Eier einzeln an Stoffe ab. Raupen schlüpfen nach ca. 14 Tagen. Die Entwicklungsdauer bis zum Schmetterling dauert bei Zimmertemperatur ca. 3 Monate. In geheizten Räumen gibt es 3-4 und in ungeheizten Räumen 2 Generationen jährlich. Typisch sind die 15 cm langen Gespinströhrchen. Die meist schmutzig gelbweißen Raupen der Kleidermotte verursachen Lochfraß und Kahlstellen an Wollstoffen, Pelzen, Teppichen, Teppichen u.a.. Befallen werden vor allem Wollfasern, Textilien und Pelze, die längere Zeit nicht getragen wurden. Die Falter sind sehr lichtscheu. Fliegende Tiere sind meist nur die kleineren Männchen; die Weibchen sind vor Ablage der Eier durch deren Gewicht behindert.
Kornkäfer (Sitophilus spec.)
Kornkäfer, Reiskäfer und Maiskäfer sind nahverwandte Arten, die sich in Aussehen, Biologie und Schadbild weitgehend entsprechen. Sie sind dunkelbraun bis schwarz, haben einen perlschnurartigen Körper mit leicht angewinkeltem Kopf und sind 3-4 mm groß. Die Larven der Käfer entwickeln sich verborgen innerhalb von Getreidekörnern. Typische Getreideschädlinge in Mühlen, getreideverarbeitenden Fabriken, Lagerhäusern, Silos. Bei stärkerem Befall kann dabei das Getreide verschimmeln und später durch Gärung und Fäulnisvorgänge (hierbei kommt es zu einer Erhitzung) ungenießbar werden. Solches Getreide ist auch als Tiernahrung nicht mehr zu gebrauchen. Kornkäfer können sich gelegentlich auch in Teigwaren (Nudeln), Hartgrieß, grob gequetschten Getreideflocken entwickeln. Auf diese Weise werden sie in Lebensmittelbetrieben schädlich. Mit diesen Getreideprodukten finden Mehlkäfer manchmal ihren Weg in die Privathaushalte. Die Gefahr ist noch größer bei Getreideprodukten, die offen in kleinen Mühlen gekauft werden.
Mehlkäfer (Tenebrio molitor)
Mehlkäfer sind dunkelbraun bis schwarz und messen ca. 13 bis 17 mm. Die Larven sind gelblichbraun, glänzend und bis 3 cm lang. Wie der Name schon sagt, lebt der Mehlkäfer in Haushalten, Bäckereien und Mühlenbetrieben hauptsächlich von Getreide, Mehl und Getreideprodukten. Der Käfer und seine Larven können ebenso in Tauben- und Spatzennestern leben oder sich auf dem Dachboden von organischem Abfall ernähren (z.b. Taubenkot). Aufgrund ihrer langsamen Entwicklung – etwa ein Jahr – kommt es jedoch kaum zu nennenswerten Schäden.
Reismehlkäfer (Tribolium spec.)
Die Larven des Reismehlkäfers sind gelbweißlich und wurmartig. Sie strömen einen charakteristischen lysolartigen Geruch aus. Der Geruch erinnert daran, wie früher Krankenhäuser rochen oder Kopierstifte schmeckten. Die ausgewachsenen Käfer werden 3 bis 5,5 mm groß, sind dunkelbraun bis schwarz und haben einen zylindrischen Körper. Auch sie riechen lysolartig. Reismehlkäfer entwickeln sich in den unterschiedlichsten trockenen pflanzlichen Stoffen wie Getreide, Getreideprodukten, Erdnüssen, Sonnenblumenkernen, Trockenobst etc.. Reismehlkäfer sind vor allem Schädlinge in Mühlen und in Verarbeitungsstätten von stärkehaltigen Produkten. Mit den Waren aus den Mühlen werden sie häufig in die Privathaushalte eingeschleppt. Befallene Lebensmittel sind infolge der scharfen chinonhaltigen Ausscheidungen der Käfer wegzuwerfen.