Floh / Flöhe
Allgemeines
Flöhe (Lat.: Siphonaptera / ältere Namen: Alpaniptera oder Suctoria) gibt es weltweit in ca. 2000-3000 Arten. Hierzulande gibt es ca. 70 verschiedene Arten.
Folgende Floharten findet man in Wohnungen:
- Katzenfloh (Katze, Hund, Mensch, Rind, Ratte, ...)
- Vogelfloh (Taubenfloh & Hühnerfloh, Vögel, Katze, Mensch, ...)
- Hausmausfloh (Nager)
- Rattenfloh (Nager)
- Fledermausfloh (ca. 10 Arten, fast nur Fledermäuse)
- Menschenfloh (Dachs, Fuchs, Hund, Schwein)
- Igelfloh (überwiegend am Igel)
- Pestfloh (in Mitteleuropa praktisch verschwunden)
- Hundefloh (Hund, Katze, Mensch)
Wichtigste Flohmerkmale:
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Flöhe zeigen ganz allgemein eine geringe Wirtsspezifität: im Test haben von 70 Floharten 42 am Menschen gesaugt. Hingegen besteht eine gewisse Nestspezifität der Larven: z.B. Ratten & Mäuse, Fuchs & Dachs, Eichhörnchen & Krähe. Die Nestspezifität beruht auf der Abhängigkeit der Larven von Luftfeuchtigkeit und diversen organischen Materialien. Affen und die meisten Huftiere (wie Zebras, Giraffen usw.), die ja keine festen Lagerplätze haben, haben keine Flöhe.
Menschen werden daher nur sekundär und gelegentlich von Flöhen heimgesucht. Einen „echten Menschenfloh“ gibt es also gar nicht.
Wie kann es zu einem Floh-Massenbefall kommen?
Die Nachkommenschaft der Flöhe, die in gewissen Vogelnestern leben, vollendet ihre Entwicklung bis zum fertigen Floh erst zu einem Zeitpunkt, zu dem die Vogelbrut längst ausgeflogen ist. Normalerweise würden diese Flöhe nach dem Schlüpfen aus der Puppe bis zum nächsten Frühjahr in ihren Kokons bleiben. Kommt der Mensch mit einem solchen Nest oder einem Nistkasten schon im Spätsommer oder im Herbst in Berührung, so schlüpfen die Flöhe verfrüht aus dem Kokon (Wärme, Erschütterungen) und befallen ihn. In einem einzigen Nistkasten können sich mehrere Tausend Flöhe entwickeln, die im Frühjahr in großen Mengen am Einflugloch auftauchen.
Häufigkeit des Auftretens
Angaben zur Häufigkeit des Katzenflohs:
an Katzen: | |
USA | 99 % Katzenflöhe |
Dänemark | 95 % Katzenflöhe |
Deutschland | 100 % Katzenflöhe |
an Hunden: | |
USA | 90 % Katzenflöhe |
Dänemark | 62 % Katzenflöhe |
Deutschland | 54 % Katzenflöhe |
Hintergrund für die Zunahme des Katzenflohs:
(die ursprüngliche Heimat ist der Mittelmeerraum)Zunahme des
internationalen Reiseverkehr
Zentralheizung. Zunahme der Haltung von Katzen und Hunden.
Zur Unterscheidung von Hunde- und Katzenfloh:
- Kopf des Katzenflohs flacher als beim Hundefloh
- Erster Dorn des Kopfkamms beim Katzenfloh länger als beim Hundefloh
- Auf der Hinterschiene des Katzenflohs findet sich eine zusätzliche Haarborste
Hygieneschädlinge in Europa
Folgen eines Flohstichs:
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Übertragung des Gurkenkernbandwurms (Dipylidium caninum) auf Hund und Katze. Flöhe dienen als Zwischenwirt für die Bildung infektionsfähiger Larven („Finnen“). Infizierte Flöhe gelangen in den Darm des Hundes, wo sich der Bandwurm entwickelt. Keine Übertragung der Finnen beim Saugen. Bewegliche Bandwurmglieder mit Eiern („Proglottiden“), welche der Hund mit dem Kot ausscheidet, sind nur für die Flöhe ansteckend. Bandwurmeier werden von den Larven der Flöhe aufgenommen. Gelangt ein infizierter Floh in den Darm des Menschen, entwickelt sich auch ein Bandwurm (bis zu 80cm Länge).
Bekämpfungsmaßnahmen
Prophylaxe:
- Haustiere sollten entfloht, bzw. vor Flohbefall geschützt werden.
- Tierlagerstätten und Teppichböden sind sauber zu halten, um das Nahrungsangebot für Flohlarven zu minimieren.
- Verwilderten Hauskatzen sollte keine Gelegenheit gegeben werden sich in Kellern und Nebengebäuden einzurichten.
Diagnose und Bekämpfung am Tier
- direkter Nachwuchs erwachsener Flöhe im Fell
- „Flohtest“: Flöhe lieben aus unbekanntem Grund Weißes. Mit einem weißen „Schlepptuch“ können Flöhe nachgewiesen werden
- „Flohkot“ färbt sich auf einem feuchten Tuch rot an
- Flöhe auf dem Körper von Haustieren können mit Hilfe insektizidhaltiger Halsbänder ferngehalten werden (mit Propoxur, Fipronyl, Deltamethrin)
- Neuerdings gibt es auch Insektizide, die oral verabreicht, auf die Haut geträufelt oder injiziert werden. Das bietet Schutz für ca. 1 Monat oder länger. Das ist aber Aufgabe eines Veterinärs.
Bekämpfung der Umgebung:
Neben der Fellbehandlung müssen auch der Boden und die Lagerstätten behandelt werden. Hier sollten Mittel eingesetzt werden, die die Larvalentwicklung hemmen. Bei der Bekämpfung des Befalls mit Igelflöhen und Vogelflöhen kommt es darauf an, die Nester zu finden und zu vernichten.