Brutwanzen (Elasmucha grisea)
Die Fleckige Brutwanze (Elasmucha grisea) gehört zur Familie der Bauchkiel- oder Stachelwanzen (Acanthosomatidae). Der Name bezieht sich wohl auf die nahezu stachelförmige Verlängerung des dreieckigen Rückenschildchens. Stachelwanzen haben keinen Giftstachel zum Stechen (wie etwa Bienen) und sind diesbezüglich ungefährlich für Menschen. |
Die Art ist variabel gefärbt und kann mit graugelber, grünlicher
oder rotbrauner Grundfarbe vorkommen. Sie ist auf der Oberseite
mit schwarzen Punktgruben übersät und kann bis 9 mm lang
werden. Die Art ist häufig und weit verbreitet und lebt auf
Birken- und Erlenblättern. Sie kann leicht mit der nahe verwandten
und sehr ähnlichen Gezähnten Brutwanze (Elasmucha fieberi)
verwechselt werden.
Auffällig bei der Fleckigen Brutwanze ist, wie der Name bereits
andeutet, ihr ausgeprägtes Brutpflegeverhalten. Bald nach der
Paarung legt das Weibchen der Fleckigen Brutwanze 30-50 Eier auf
die Unterseite eines Blattes und bewacht das Gelege ununterbrochen
für 10-15 Tage.
In dieser Zeit nimmt sie keine Nahrung zu sich und verteidigt die Eier gegen Ameisen, Spinnen, Käfer, andere Wanzenarten oder Schlupfwespen, die die Eier zu fressen, auszusaugen oder zu parasitisieren versuchen. Diese Art der Brutfürsorge ist sehr effizient. Man hat bei Untersuchungen herausgefunden, dass bewachte Gelege zu fast 100% überleben, während unbewachte zu 90% zerstört werden. Im Herbst wenn die Nahrungsquelle der Tiere weniger wird und die Außentemperaturen kälter werden, verziehen sich die Erwachsenen Tiere in Gebäude und versuchen sich dort aufzuwärmen. Dabei kommt es häufig vor, dass die Tiere in die Gebäude eindringen und danach in Hohlräumen (Decken, Wände und Kabelschächte etc.) bis zum darauf folgenden Frühjahr einen Unterschlupf suchen. In dieser Zeit nehmen diese Tiere keine Nahrung auf und halten Winterruhe.
Durch das Austreten der Tiere aus den Hohlräumen, kann es
zu Belästigungen der Bewohner / Nutzer kommen. Die Dauer der
Belästigung richtet sich ganz nach der jahreszeitlichen bedingten
Witterung.
Um der Belästigung Einhalt zu gebieten, besteht nur die Möglichkeit,
die Tiere mechanisch aufzusammeln und wieder in die Natur zu entlassen.